Menschliches Leben steht unter der conditio humana der Sterblichkeit. Es gehört zum Menschsein, um die Begrenztheit des irdischen Lebens zu wissen und das Leben unter dieser Bedingung zu gestalten. Gerade wenn nahestehende Personen versterben, aber auch beim Nachdenken über den eigenen Tod werden Menschen mit Tod und Sterben konfrontiert. Die interdisziplinäre Tagung zum Umgang mit der Sterblichkeit geht der Frage nach, was Christinnen und Christen zur Zeit der Alten Kirche dabei hilft, mit der Kenntnis ihrer begrenzten Lebenszeit und dem Erleben des Todes umzugehen.
Dabei werden drei Stränge verfolgt:
- Erinnerung
- Philosophische Auseinandersetzung
- Jenseitshoffnung
Der erste Strang blickt in die Vergangenheit und auf das Sterben der Mitmenschen, während der zweite Strang den Fokus auf die Gegenwart und das eigene Sterben legt. Schließlich ist der letzte Strang zukunftsgerichtet, indem er die Sterblichkeit aufgrund der Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod betrachtet. Der Mensch der Antike war zunächst und vor allem Teil der Gesellschaft; Tod und Sterben wurden durch gesellschaftliche Rituale begleitet. Dazu gehörten beispielsweise die mündliche oder schriftliche Bekundung von Trauer oder die rituelle Bewältigung eines Todesfalls. Beeinflusst wird der christliche Umgang mit der Sterblichkeit durch nichtchristliche philosophische und kulturelle Traditionen, auch wenn die frühen Christinnen und Christen insbesondere aufgrund der Auferstehungshoffnung einen spezifisch christlichen Umgang mit Sterben und Tod entwickelten.