Dürfen wir vorstellen? Ute Tellmann ist seit dem Sommersemester 2017 Professorin für (politische) Soziologie an der Staatswissenschaftlichen Fakultät der Uni Erfurt.
Doch von vorn: Nach dem Studium in Tübingen, Berlin und Bielefeld schloss Ute Tellmann 1999 ihr Diplom mit Auszeichnung in Soziologie ab. „Schon während des Studiums habe ich mein großes Interesse für die angelsächsische Art des akademischen Betriebs gespürt und ging deshalb auch für ein Jahr an das Sociology Department der Toronto University“, erzählt die Professorin. Auf ihr Diplom folgte der Master Government an der Cornell University (USA), wo Tellmann dann auch im Bereich Politische Theorie promoviert wurde. Im Anschluss wechselte sie an die Universität Basel, um die Stelle als Oberassistentin am Lehrstuhl für Soziologische Theorie und Kultursoziologie anzutreten. Bevor es jedoch nach Erfurt gehen sollte, folgte noch eine langjährige Tätigkeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Juniorprofessorin an der Universität Hamburg – ebenfalls im Bereich der Soziologie.
Was Ute Tellmann nach all den internationalen Stationen an der Stelle an der Uni Erfurt reizt? „Erfurt ist eine gute Adresse für Interdisziplinarität. Im Moment bin ich am Max-Weber-Kolleg tätig – ein sehr internationaler und interdisziplinärer Ort, an dem kultur- und sozialwissenschaftliche Forschung zusammenkommen. Aber das gilt auch für die Staatswissenschaftliche Fakultät, an die ich später wechsle. Dort sind ebenfalls mehrere Disziplinen miteinander verbunden. Und eben diese Interdisziplinarität entspricht sehr meinen eigenen Forschungswegen.“
Tellmanns Forschungsinteressen sind vielschichtig. So beschäftigte sich die Soziologin zum einen mit der Wissensgeschichte der liberalen Ökonomie. Ihr Augenmerk lag dabei auf der Fragestellung, wie im Moment historischer Krisen die konzeptuelle Grenze von Ökonomie und Politik neu ausgehandelt wird. Zudem befasst sich Ute Tellmann mit der Frage, wie in gegenwärtigen Gesellschaften die Zukunft imaginiert und regierbar gemacht wird. Dabei erforscht sie die kulturellen und politischen Grundlagen von ökonomischen Zukunftsentwürfen – mit einem besonderen Augenmerk auf Schuldenbeziehungen. „Aber die Wichtigkeit, die gesellschaftliche Produktion von Zukunft zu verstehen, reicht über den Bereich der Ökonomie hinaus und betrifft beispielsweise auch die ökologischen Zusammenhänge, die Eingang in die politische Theorie und Sozialtheorie finden müssen“, erklärt Tellmann.
Die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Forschung scheinen schon mal zu stimmen: „An der Universität wurde ich freundlich aufgenommen und die Atmosphäre ist sehr kollegial. Auch Erfurt als Stadt finde ich sehr ansprechend. Ich gehe oft zu Fuß und entdecke immer wieder schöne Ecken, Läden und Initiativen.“
Neben dem Erkunden der Stadt verbringt Ute Tellmann ihre Freizeit gern mit Lesen, Schwimmen und Wandern. Zudem besucht die Soziologin sehr gern Konzerte – ihr Musikgeschmack ist dabei breitgefächert: von Independent, bis zu House und Electropop.
Wir freuen uns, dass sie hier ist und sagen: Herzlich willkommen!
Kontakt:
Tel.: +49 361 737-2861
E-Mail: ute.tellmann(at)uni-erfurt.de