Das Seminar fokussiert darauf, Lehrenden Hinweise zu geben, wie sie – ggf. auch unter den Rahmenbedingungen eher inhaltsorientierter Curricula – ihre Lehre und Prüfungen im Sinne des Constructive Alignemtent gezielt gestalten und sinnvoll aufeinander beziehen können.
„Was kommt denn in der Prüfung dran?" Oft richten die Studierenden ihr Lernverhalten an der Prüfung aus, ein ganz natürlicher Impuls. Wenn Prüfungen, Lernziele sowie Lehr- und Lernaktivitäten gut aufeinander abgestimmt sind, ist der Weg zum nachhaltigen Lernerfolg bestens präpariert. Je nach Modulbeschreibung ist dies jedoch nicht immer ganz einfach. In manchen Modulen werden
recht klare Situationen beschrieben, auf die das Modul vorbereitet. Ein Beispiel: „Die Studierenden vergleichen und bewerten unterschiedliche Methoden und Abläufe der Unternehmensführung, wobei sie die Branche, Unternehmensgröße und ähnliche relevante Kontextaspekte reflektieren.“
Andere Modulbeschreibungen führen eher Inhalte auf. Beispiel: „Organisationsformen, Systemstrukturen, strategische und operationale Führung, Shareholder-Value-Ansatz…“.
Am Ende können, je nach Lehrperson, beide Modulbeschreibungen zu ähnlicher Lehre führen. Jedoch fällt es Lehrenden oft leichter, eine ansprechende und lernwirksame Lehrveranstaltung zu gestalten, wenn sie eine Modulbeschreibung vorgegeben haben, die dem ersten Beispiel ähnelt. Dies liegt lernpsychologisch daran, dass das Wozu des Lernens hier bereits klarer herausgestellt und
thematisiert wird. Der Lernprozess hat dann für alle einen klaren Zielfokus.
Im Workshop beschäftigen wir uns mit genau dieser Abstimmung, dem so genannten Constructive Alignment. Wir beginnen mit Fragen Lernzielformulierung, um daraus einen Blick auf das Gesamtkonstrukt lernfördernder Lehrgestaltung zu werfen.
Bringen Sie unbedingt Materialien für Ihre Lehrveranstaltung mit.
Inhalte:
- Constructive Alignment
- Kompetenzbegriff: Das Zusammenwirken von Denken, Handeln und Werten
- Zusammenhang Kompetenzen, Lernziele, Bewertungskriterien
- Zielbezüge von Lerninhalten und situative Kontextualisierungen
- Systemischer Konstruktivismus: Lernen als aktive Konstruktionsleistung
- Lehren als adaptive Unterstützung von Lernprozessen
- Curricular sinnvolle Kontextualisierung von Lernzielen
- Funktion von Wissen, Inhalten und Kompetenzen in handlungsorientierten Curricula
- Didaktische Methoden zur Förderung von Kompetenzen
Lernziele:
- Die Teilnehmerïnnen definieren handlungsorientierte Zielbezüge für die Inhalte der eigenen Lehrveranstaltung.
- Sie formulieren Lernziele kompetenz- und handlungsorientiert für Ihre Veranstaltungen.
- Sie präzisieren Kriterien zur Bewertung ihrer Lernziele.
- Sie beziehen in ihrer didaktischen Planung Lernziele, Lehre und Prüfen aufeinander.
- Die Teilnehmerïnnen nutzen aktuelle Lerntheorien (Systemischer Konstruktivismus) als Ausgangspunkt für die didaktische Gestaltung ihrer Lehre.
- Sie verstehen das Curriculum als ein Instrument der Kommunikation (zwischen Hochschulleitung, Studiengangsleitung, Lehrenden und Lernenden) für die Qualität in der Lehre und entwickeln Ideen, diese Funktion von Curricula in ihren eigenen Kontexten bei Bedarf stärker zu betonen.
- Sie präzisieren didaktisch sinnvoller Zielbezüge für die Inhalte der Lehre.
- Sie verstehen Wissen und Inhalte in modernen handlungsorientierten Curricula nicht als Selbstzweck, sondern als Mittel zur Bildung und Befähigung der Lernenden, insbesondere vor dem Hintergrund der Entwicklungen einer Wissensgesellschaft.
- Sie gestalten Ihre Lehren als Unterstützungsprozess der Lernprozesse ihrer Lernenden und entwickeln entsprechende didaktische Lernumgebungen.
- Methoden: Inputs, Diskussionen, moderierter Erfahrungsaustausch, Übungen

