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Diversity as a fact. Inclusion as an act.

Mit zahlreichen Impulsen für den Weg zur inklusiven Hochschule ist in dieser Woche ein ganztägiger Workshop zu Ende gegangen, den die Universität Erfurt im Rahmen ihres Diversitäts-Audits veranstaltet hat. Rund 50 Teilnehmer*innen aus allen Bereichen der Uni waren darin zusammengekommen, um gemeinsam darüber zu sprechen, was Vielfalt in Studium und Lehre bedeutet, wie sie an der Uni ermöglicht, sichtbar gemacht und gelebt werden kann.

Der Uni-Präsident, Prof. Dr. Walter Bauer-Wabnegg, betonte in seiner Eröffnung den Workshop-Charakter der Veranstaltung und würdigte das Engagement aller in diesem Bereich engagierten Mitglieder und Angehörigen der Universität, insbesondere auch der Studierenden. Dies wurde auch in der Begrüßung von Verena Baumüller untermauert, die für den Studierendenrat sprach. Dr. Hanna Proner vom Universitätsrat stellte die Chancen heraus, die die strategische Verankerung von Diversität für die Universität bietet.

Und so ging es im Vortrag von Prof. Dr. Andrea D. Bührmann, der Direktorin des Instituts für Diversitätsforschung (Georg-August-Universität Göttingen), zunächst um "Diversitätsverständnisse im Diskurs und Diversitätsstrategien in der Praxis". Darin wurde deutlich, dass Diversität hier als Prozess zu verstehen ist, der weitreichende Potenziale für Kreativität und Innovationen durch Perspektivenvielfalt bietet. Auch Uni-Präsident Prof. Dr. Walter Bauer-Wabnegg machte deutlich: "Diversität ist ein Prozess. Ein Prozess, der uns eine Weile begleiten wird und uns umsichtiger, klüger und diverser machen wird." Deutlich wurde aber auch, dass dieser Prozess schon im Gange ist und an der Universität bereits von vielen getragen und gestützt wird.

Am Nachmittag ging es vor allen Dingen darum, wie Diversität auf dem Campus – und darüber hinaus – sichtbar werden kann. Dass dies notwendig ist, darüber waren sich die Beteiligten einig - nämlich zum einen, um Diskriminierung entgegenzuwirken, aber zugleich, um ein Bewusstsein für die Tatsache Diversität auf dem Campus zu schaffen. "Ich wünsche mir, dass wir von einer in der Vergangenheit oft aufgeregt geführten Debatte auf eine Sachebene zurückfinden, auf der Meinungen ausgetauscht und verschiedene Perspektiven zugelassen und offen diskutiert werden können", erklärte Carmen Voigt, die Leiterin der Hochschulkommunikation, dazu. "Wir sollten Diversität nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Chance begreifen, unseren Horizont zu erweitern bzw. neue Perspektiven einzunehmen." Was am Ende stehen soll: ein Konsens darüber, dass Vielfalt selbstverständlich ist und genau so auch wahrgenommen wird. Dafür sei die Sichtbarmachung ein erster Schritt. Um dies zu ermöglichen, sollten auch die vorhandenen Kommunikationskanäle stärker als bislang genutzt werden - z.B. Website, Soziale Medien, Newsletter, Videos, aber vor allem auch (Lehr-)Veranstaltungen und Gremien.

Ein weiterer Teilnehmer aus der Reihe der Lehrenden konstatierte: "Eine vielfältige – und weltoffene – Hochschule muss vor allem auch an zukünftige Studierende kommuniziert werden, erst recht vor dem Hintergrund des harten Wettbewerbs um Köpfe und Ressourcen, besonders angesichts der politischen Stimmung in Thüringen, die sich nicht nur in den hiesigen Ergebnissen der jüngsten Bundestagswahl gespiegelt hat, sondern auch über die Landesgrenzen wahrgenommen wird." Universitäten sollten Menschen ausbilden, die die Welt gestalten. Und das möglichst inklusiv. Das müsse sich auch im Curriculum wiederfinden, ergänzte dazu Prof. Dr. Andrea D. Bührmann.

Zugleich wurde deutlich, dass die Ressourcen - personelle wie finanzielle - von Universitäten begrenzt sind. Vor diesem Hintergrund müsse man gemeinsam einen Fokus finden und in diesem Rahmen auf die Nachhaltigkeit der Maßnahmen achten, damit sie keine "Eintagsfliege" bleiben. So wurden im Anschluss an zwei weitere Beiträge zu "Monitoring und Evaluation von Diversität und Inklusion" auch drei Arbeitsgruppen gegründet, in denen Angehörigen der Universität Erfurt nun weiter diskutieren und arbeiten – eben mitwirken – können:

  • Stärkung des Profils der Uni Erfurt als inklusive Hochschule;
  • Sichtbarmachen von Diversität an der Uni Erfurt;
  • Monitoring und Evaluation.

Wer Interesse an der Mitarbeit hat, kann sich beim Diversitätsbeauftragten unter E-Mail: diversitaet@uni-erfurt.de melden.

"Es gibt viele Menschen an unserer Universität, die sich mit Diversität und Inklusion beschäftigen – in der Forschung, in der Lehre und im Campusleben. Deshalb bin ich optimistisch, dass diese Vielfalt zu einer Alltagskultur unserer Universität werden kann, die uns alle bereichert", sagt Niklas Radenbach, der Diversitätsbeauftragte der Uni im Nachgang des Workshops. "Wir haben uns auf den Weg gemacht, ich freue mich auf die nächsten gemeinsamen Schritte."

Übrigens: Die Präsentationen zum Workshop finden Sie zum Nachlesen in unserem Moodle-Raum.

Link zum Moodle-Raum