| Seminar für Sprachwissenschaft

Neue Publikation von Frank Domahs

Woher wissen wir eigentlich, dass die Büchse nur eine ist (Singular), während die Füchse mehrere sind (Plural)? In dieser Studie zeigen wir, dass morphologische Verarbeitung ohne Morpheme auskommt. Ob das -e in Büchse zum „Stamm“ gehört, das -e in Füchse aber eine „Endung“ ist, wäre demnach gar nicht so wichtig.

Wir konnten zeigen, dass ein kognitiv plausibles Modell, das auf dem Prinzip des „diskriminativen Lernens“ basiert, erfolgreich zwischen Singular- und Pluralformen unterscheiden kann. Dabei muss dieses Modell keine Morpheme kennen (z.B. Endungen oder Umlaut). Vielmehr lernt es erfolgreich, Singular- und Plural im Deutschen allein auf Basis von Lautkombinationen (Biphonen) zu unterscheiden. Das Modell konnte auch das Leistungsmuster einer Patientin mit einer Sprachstörung beim Unterscheiden von Singular- und Pluralformen nachvollziehen.

Plag, I., Heitmeier, M., & Domahs, F. (2024). German nominal number interpretation in an impaired mental lexicon - A naive discriminative learning perspective. The Mental Lexicon. doi.org/10.1075/ml.23017.pla

Ansprechperson

Professur für Angewandte Linguistik mit Schwerpunkt Psycholinguistik
(Seminar für Sprachwissenschaft)
C23 – Mitarbeitergebäude 1 / Raum 906
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