| Philosophische Fakultät, Seminar für Literaturwissenschaft

Pemiere der Theateraufführung "Die Wahrsagerin"

Am 1. Juli fand das kreative Experiment seinen Höhepunkt in einer öffentlichen Theateraufführung – und bewies eindrucksvoll, wie vielfältig Literatur auf der Bühne lebendig werden kann.

Kursleiterin Aneta Bučková

Vom Text zur Bühne: Čapeks „Die Wahrsagerin“ als doppeltes Theaterexperiment

Wie wird aus einem literarischen Text eine lebendige Bühnenszene?
Mit dieser Frage beschäftigten sich die Teilnehmenden des bohemistischen Seminars „Prosa auf der Bühne: Vom Text zur Performance“ im Sommersemester 2025. 

In zwei Gruppen setzten die Studierenden die Kurzgeschichte „Die Wahrsagerin“ von Karel Čapek szenisch um – und präsentierten dem Publikum zwei völlig unterschiedliche Interpretationen desselben Textes. Was auf dem Papier gleich beginnt, entwickelte sich auf der Bühne zu zwei eigenständigen, kreativen Welten: Mit Stimme, Körper, Raumgefühl und viel Spielfreude ließen die Studierenden Figuren und Atmosphäre auf ganz eigene Weise lebendig werden.

Auch wenn nicht jede Szene exakt wie geprobt verlief, überzeugten die Darbietungen durch Improvisationsfreude, Teamgeist und Bühnenpräsenz. Gerade diese spontane Energie machte den Reiz des Abends aus – und sorgte für Begeisterung beim Publikum.

Im Anschluss an die Aufführung blieb Raum für Austausch: In einer offenen Reflexionsrunde kamen Zuschauende und Darstellende ins Gespräch. Diese Nachbesprechung wurde zu einem besonderen Moment der Wertschätzung – für die intensive Arbeit des Semesters und den Mut, sich auf kreative Prozesse einzulassen. Sie machte Lust auf mehr: mehr Theater, mehr Experimente, mehr lebendige Literatur.