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Neue Ergebnisse im Planetary Health Action Survey: Wunsch nach mehr Klimaschutz-Engagement

Das Institute for Planetary Health Behaviour (IPB) der Universität Erfurt hat soeben die Ergebnisse der jüngsten Befragung im Rahmen des Planetary Health Action Survey (kurz: PACE) veröffentlicht. PACE wirft einen psychologischen Blick auf den Klimawandel und betrachtet vor allem die Handlungsbereitschaft zum Klimaschutz. Das Forscherteam fragt dabei vor allem: Was tun die Menschen bereits, welche Maßnahmen befürworten sie und warum, sowie die Frage, ob sie sie den Klimawandel auch als Gesundheitsrisiko wahrnehmen.

Die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Befragung lauten:

1. Klimapolitik IST und SOLL
In der PACE-Welle vom Mai 2025 wurden die Befragten gebeten, ihre Erwartungen an die Parteien und die neue Regierung in Bezug auf Klimaschutz mitzuteilen. Außer bei potenziellen AfD- und FDP-Wähler*innen zeigt sich über alle Parteien hinweg dasselbe Bild: Befragte wünschen sich signifikant mehr Klimaschutz von der Partei, die sie bei der kommenden Bundestagswahl wählen würden (Sonntagsfrage). 40% der Befragten wünschen sich mehr Klimaschutz von der neu gewählten Bundesregierung als sie aktuell beobachten – auch hier gehen IST und SOLL auseinander.

Die Interpretation der Forscher*innen: Parteien könnten ihre Klimaschutz-Ziele und -maßnahmen sowie deren Effektivität klarer kommunizieren, da die Wählerschaft fast aller Parteien einen stärkeren Einsatz für den Klimaschutz erwartet. Hierzu gehört auch das Umsetzen von Maßnahmen. Dies könnte das Vertrauen in die politische Handlungsfähigkeit stärken.

2. Zustimmung zu Klimafakten
In der aktuellen Welle wurde auch die Zustimmung zu fünf zentralen Fakten zum Klimawandel abgefragt, mit denen das „Yale Program on Climate Change Communication“ die komplexe Thematik auf den Punkt gebracht hat (Es ist real. Es sind wir. Es ist verheerend. Wissenschaftler*innen sind sich einig. Es gibt Hoffnung!). Etwa die Hälfte bis zwei Drittel der Befragten zeigten hier starke oder sehr starke Zustimmung zu den Fakten. Die größte Unsicherheit herrschte beim menschlichen Einfluss auf die Klimaveränderungen und bzgl. der Einigkeit der Wissenschaft. Im Vergleich mit Daten von 2022 nehmen Menschen aktuell etwas weniger die Veränderungen des Klimas wahr (66% vs. 74%) und glauben auch etwas weniger, dass sich das Leben verschlechtern wird (61% vs. 70%). Etwas mehr Menschen stimmen eher oder sehr zu, dass es noch Hoffnung gibt (58% vs. 62%).

3. Büger*innen haben Fragen an die Politik
Am 14. Juni 2025 ist der Tag der Klimademokratie. Hier können Bürger*innen mit den Abgeordneten des Bundestages zu einer besseren Klimazukunft ins Gespräch kommen. Dazu haben die Forscher*innen an der Universität Erfurt die Studien-Teilnehmer*innen gefragt, welche brennende Frage sie an die Politik zum Thema Klima und Klimaschutz stellen möchten. Ergebnis: Die meisten Fragen drehen sich darum, warum konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz nicht umgesetzt werden (z.B. Klimageld, Tempolimit, Ausbau des Schienennetzes, Reform des Bausektors, mehr Investitionen für Klimaschutz, weniger Versiegelung). Etwa ein Drittel der Befragten möchte wissen, warum politischer Verantwortung nicht nachgekommen wird (z.B. Verfehlen der Klimaziele, wissenschaftliche Erkenntnisse ignorieren, mangelnde Verantwortung von Großkonzernen/Industrie). Ein weiteres Drittel fragt nach mehr Informationen über klimapolitische Maßnahmen (z.B. nach der Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen, Rolle von Deutschland im globalen Klimaschutz, Gründe für das Scheitern oder die politische Ablehnung von Maßnahmen)

Detailliertere und weitere Ergebnisse finden Sie auf der Website zur Studie unter: www.pace-studie.de.

Ansprechpartnerin:

Direktorin
(Institute for Planetary Health Behaviour (IPB))
C19 – Forschungsbau „Weltbeziehungen“ / C19.01.27
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