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Uni Erfurt vergibt erstmals Internationalsierungspreis

Die Internationalisierung von Lehre, Forschung und der Verwaltung ist eine Aufgabe, der sich heute alle Hochschulen stellen müssen. Doch dies ist kein von allein laufender Prozess, sondern bedarf engagierter Akteure. Die Universität Erfurt hatte deshalb 2018 erstmals einen Preis für internationales Engagement ausgeschrieben.

Neun Projekte hatten sich um den Preis beworben, jetzt hat die Vizepräsidentin für Internationakes der Uni Erfurt, Prof. Dr. Heike Grimm, gemeinsam mit dem Beirat für internationale Angelegenheiten die Sieger gekürt. Dabei betonte die Vizepräsidentin, dass die Jury alle eingereichten Vorschläge für auszeichnungswürdig befunden habe, so dass das Abstimmungsergebnis am Ende knapp ausfiel:

Mit dem ersten Preis für Internationalisierung wird die Erfurt School of Education (ESE) für die Etablierung des Komplexen Schulpraktikums (KSP) im Ausland ausgezeichnet. Damit das im 3. oder 4. Semester zu absolvierende Schulpraktikum auch an einer Schule im Ausland absolviert werden kann, hatte die ESE zunächst die Studienordnung dahingehend geändert, dass ein Mobilitätsfenster für das Praktikum entstand. Anschließend baute das Team Kontakte zu Schulen im Ausland auf. Seit dem Studienjahr 2014/15 können nun Studierende im Master of Education ihr Komplexes Schulpraktikum an einer Schule im Ausland absolvieren, die Nachfrage steigt dabei ständig. Die Praktikanten tragen damit die Uni Erfurt nach Österreich, Australien, Ecuador oder Großbritannien, in die USA, die Niederlande und viele weitere Länder. Als künftige Lehrerinnen und Lehrer sammeln sie Erfahrungen im interkulturellen Kontext, die sie in besonderer Weise für den Umgang mit einer zunehmend heterogenen Schülerschaft befähigen – ein ausdrücklich formuliertes Anliegen von angehenden Lehrkräften. Damit werde der Internationalisierung der Lehramtsausbildung an der Uni Erfurt in hervorragender Weise Rechnung getragen, begründet die Jury ihre Entscheidung. Mit dem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro kann die Erfurt School of Education bereits bestehende Aktivitäten und neue internationale Kooperationen intensiver und gezielter unterstützen.

Platz 2 belegte Dr. Mara Albrecht für ihren Einsatz als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Rahmen des Master-Studiengangs „Geschichte und Soziologie/Anthropologie des Vorderen Orients in globaler Perspektive (MESH)“. Die Professur für die Geschichte Westasiens bietet den vom DAAD geföderten Master-Studiengang zusammen mit den libanesischen Universitäten Saint-Joseph in Beirut/Libanon und Saint-Esprit de Kaslik in Jounieh an. Unterrichtssprachen sind Deutsch, Französisch und Englisch. Bestandteil des Studiums sind Module zum Erlernen der arabischen Sprache und zum Erwerb auf den Nahen Osten bezogener kultureller Kenntnisse. Die erfolgreichen Absolventen erhalten anschließend einen Doppelabschluss.

Platz 3 ging an Prof. Kai Haifez und Dr. Anne Grüne, die sich mit ihrem Engagement für „Mediensysteme und Kommunikationskulturen in Deutschland und Indonesien“ und mit dem neuen englischsprachigen Master „Global Communication“ beworben hatten. Hier stach insbesondere die Nachhaltigkeit des Projektes für die Universität Erfurt, aber auch für die Projektpartner in Indonesien ins Auge. Der Studiengang hat perspektivisch hohe Erfolgschancen. Bereits im ersten Jahr gibt es eine hohe Anzahl Studierender.

Der Preis wird am 4. April im Rahmen einer kleinen Veranstaltung in der Lernwerkstatt der Universität Erfurt verliehen.