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Dr. Martin Christ gewinnt Wissenschaftspreis

Am 27. April erhielt Dr. Martin Christ den „Hermann-Knothe-Preis – Wissenschaftspreis der Oberlausitz“. Ausgezeichnet wurde er für den Aufsatz „Das Jahrhundert der Reformation in einer böhmischen Kleinstadt: Lauban und seine lutherischen Prediger, ca. 1520–1620“. Der Aufsatz entstand im Rahmen der am Max-Weber-Kolleg beheimateten DFG-Kollegforschungsgruppe „Religion und Urbanität: Wechselseitige Formierungen“, die von Prof. Susanne Rau und Prof. Jörg Rüpke geleitet wird.

Der Preis wird von der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften, einer der ältesten Gelehrtengesellschaften Deutschlands, verliehen. Der nach dem Lausitzer Heimatforscher Hermann Knothe (1821-1903) benannte Preis zeichnet eine herausragende Leistung bei der Erforschung der oberlausitzischen Geschichte und Kultur aus. Überreicht wurde der Preis vom Oberbürgermeister der Stadt Görlitz, Siegfried Deinege, und dem Vize-Präsidenten der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften, Dr. Lars-Arne Dannenberg.

Die Preisschrift beschäftigt sich mit der Stadt Lauban (heute Lubań in Polen). Die Studie beleuchtet die wechselhafte Geschichte der Stadt und den Einfluss lutherischer Prediger auf urbane Institutionen und das alltägliche Leben von Bürgerinnen und Bürgern im sechzehnten und frühen siebzehnten Jahrhundert. Dabei zeigt Christ, wie sich die Einführung der Reformation auf eine Stadt auswirkte, die in der frühen Neuzeit zur Oberlausitz gehörte, heute aber als Teil dieser historischen Landschaft fast in Vergessenheit geraten ist. In der Laudatio betonte das Präsidiumsmitglied Dr. Jens Bulisch, dass der Aufsatz aus diesem Grund einen besonders wichtigen Beitrag zur Erforschung der Geschichte Mitteleuropas leiste. Der preisgekrönte Aufsatz wird in Band 142 (2020) des Neuen Lausitzischen Magazins erscheinen.

Foto: Kai Wenzel | links: Siegfried Deinege, Oberbürgermeister der Stadt Görlitz, rechts: Lars-Arne Dannenberg, Vizepräsident der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften