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Drei Preise beim Albertus-Magnus-Fest verliehen

Gleich drei Preise wurden in diesem Jahr beim Albertus-Magnus-Fest, dem Patronatsfest der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt, verliehen: der Förderpreis der Fakultät, der Erich-Kleineidam-Preis und der Dalberg-Preis für transdisziplinäre Nachwuchsforschung.

Verleihung des Förderpreises an Juliane Neitzke
Beim Albertus-Magnus-Fest verlieh die katholisch-Theologische Fakultät der Universität Erfurt ihren diesjährigen Förderpreis an Juliane Neitzke.

Der jährlich vergebene und mit 500 Euro dotierte Förderpreis der Fakultät ging diesmal an Juliane Neitzke. Die Fakultät würdigt damit deren Magisterarbeit über „Schwangerschafts- und Geburtsmetaphorik im Corpus Paulinum vor dem Hintergrund zeitgenössischer Tokologie“, in der die Preisträgerin die Exegese des Neuen Testaments mit Erkenntnissen aus Frauenforschung und Kulturwissenschaften in Verbindung gebracht und Vorurteile gegenüber der Rolle von Frauen in der Antike entkräftet hat.

Mit dem mit 3000 Euro dotierten Erich-Kleineidam-Preis wurde der Eichsfelder Historiker Torsten W. Müller ausgezeichnet. Der 41-jährige Alumnus der Universität wurde damit für sein Buch zur Palmsonntagsprozession in Heiligenstadt geehrt. Darin beschreibt Müller erstmals die Vorläufer der Prozession wie das Osterspiel im Mittelalter, das Wirken der Jesuiten und das Massenphänomen der Prozession zu DDR-Zeiten und während des Dritten Reiches. Auch deren Entstehungsgeschichte und Bedeutung wird erstmals ausführlich dargestellt. Der Erich-Kleineidam-Preis wird für wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Katholischen Theologie vergeben, die sich – den Intentionen seines Stifters gemäß – mit dem Katholizismus im öffentlichen Raum der Gegenwart unter besonderer Berücksichtigung der historischen Situation Ost- und Mitteldeutschlands und der Religiosität und Konfessionalität in dieser Region befasst.

Und schließlich ehrte die Akademie gemeinnütziger Wissenschaften im Rahmen der Feierlichkeiten Carli Peters, Postdoc am Max Plank Institute of Geoanthropology in Jena, für ihre Dissertation unter dem Titel "Peptid Mass Fingerprinting for Australian Faunal Assemblages" mit dem Dalberg-Preis. Die Auszeichnung für Nachwuchswissenschaftler*innen, die von der Akademie und den Universitäten Erfurt, Jena, Ilmenau, Weimar und der Musikhochschule Franz Liszt gestiftet wird, ist mit 2000 Euro dotiert und rückt jene Forschung ins Blickfeld der Öffentlichkeit, die eine Brücke zwischen Geistes- und Naturwissenschaften schlägt. Die Verleihung findet jeweils wechselnd an den Thüringer Hochschulen statt.

Das Patronatsfest hatte am Morgen mit einem Gottesdienst im Dom begonnen. Den Festvortrag in der anschließenden akademische Feier hielt in diesem Jahr Weihbischof Dr. Christoph Hegge aus Münster. Er sprach darin über die Zukunft der Theologie und den oftmals komplexen Zusammenhängen zwischen theologischer Wissenschaft, Kirchenpolitik und Glaubensfragen. Der Weihbischof sprach sich einerseits dafür aus, mutig neue Schritte zu gehen – auch im Hinblick auf die wissenschaftliche Theologie an Hochschulen, die nach seiner Ansicht ökumenischer gestaltet werden könne – und sich zugleich gegenseitig den Rücken zu stärken: "Wir sitzen doch alle im selben Boot“, erklärte er und betonte, wie sehr die Kirche gerade mit Hinblick auf den weltweiten Synodalen Prozess und den Synodalen Weg auf Erkenntnisse aus der Theologie angewiesen sei.