Seit Gründung des Herzogtums Sachsen-Gotha-Altenburg im Jahr 1640 sind durch die Sammelinteressen der Herzöge große Bestände entstanden, die für Friedenstein heute profilbildend sind und europäischen Rang haben. Unter dem Titel „Gotha um 1800: Natur – Wissenschaft – Geschichte“ will der Forschungsverbund Friedenstein Gotha nun ein gemeinsames, auf die Sammlungen abgestimmtes Forschungsprofil entwickeln und Gotha so auf nationaler und internationaler Ebene als attraktiven Sammlungs-, Forschungs- und Begegnungsort zu profilieren.
Ziel des Forschungsverbundes ist es, diese bislang weitgehend unerschlossenen Bestände und Sammlungen wie etwa die herausragenden Naturaliensammlungen und einschlägige Buchbestände zu erforschen. In diesem Zusammenhang sollen die Sammlungen etwa in einem Gotha-Portal in Form eines Discovery-Systems präsentiert werden. Die Arbeit der gemeinsamen Projektgruppe ist zunächst bis 2021 geplant.
Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee, der heute den Förderbescheid an Walter Bauer-Wabnegg, Präsident der Universität Erfurt, übergab, geht es mit dem Start des Forschungsverbundes vor allem um die dauerhafte Schaffung gemeinsamer Forschungsstrukturen: „Wir sehen dieses erste Projekt als Einstieg in eine langfristige gemeinsame Forschungsarbeit. Der Verbund soll einen Beitrag für die Profilierung Gothas als Forschungsstandort auf nationaler und internationaler Ebene leisten.“ Durch die Bündelung der Kompetenzen aller drei beteiligten Einrichtungen könne der Verbund künftig auch Impulsgeber für aktuelle Wissenschaftsdebatten sein. Walter Bauer-Wabnegg, Präsident der Universität Erfurt: „Auch für den wissenschaftlichen Nachwuchs wird der Forschungs- und Sammlungsverbund Gotha ein attraktives, bestandsbezogenes Forschungsumfeld bieten. Dafür sowie für die Weiterentwicklung des Forschungscampus Gotha wird die Universität Erfurt ebenfalls Mittel in gleichem Umfang wie das Land bereitstellen.“