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Jörg Brauns wird Direktor der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

Nach gut vier Jahren als Kanzler verlässt Dr. Jörg Brauns die Universität Erfurt zur Mitte des Jahres, um Direktor der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften zu werden. Wir sprachen mit ihm über seine Beweggründe und seine Zeit in Erfurt…

Dr. Jörg Brauns

Herr Brauns, hat es Ihnen bei uns in Erfurt nicht gefallen?
Im Gegenteil, es hat mir sehr gut gefallen. Es waren spannende vier Jahre in einem sehr guten Team. Aber die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften ist eine der wichtigsten geisteswissenschaftlichen Forschungseinrichtungen in Deutschland und zugleich ein zentraler Akteur in der wissenschaftlichen Gesellschafts- und Politikberatung. Dort als Direktor zu arbeiten, ist eine hochattraktive Aufgabe.

Was werden Sie vermissen?
Den lebendigen und grünen Campus, der ja leider durch Corona in den vergangenen beiden Jahren sehr verwaist war. Und natürlich die sehr engagierten Kolleginnen und Kollegen vor allem in den Dezernaten und Stabsstellen, mit denen ich eng zusammengearbeitet habe.

Was war für Sie in Erfurt die schwierigste Aufgabe?
Immer wieder die Balance zu finden zwischen den Interessen und Bedürfnissen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierenden einerseits und den vielen rechtlichen Vorgaben, die eine staatliche Verwaltung beachten muss, andererseits. Die Universitäten in Deutschland sind in den vergangenen Jahren sicher bürokratischer geworden, das absorbiert leider zu viel Kraft bei allen Beteiligten.

Welche Herausforderungen warten nun in Berlin auf Sie und worauf freuen Sie sich?
Die Akademie hat andere Strukturen und Aufgaben als eine Universität, da werde ich mich einarbeiten müssen. Dort gibt es zum Beispiel Langzeitvorhaben wie das Corpus Inscriptionum Latinarum, an dem seit 1853 gearbeitet wird. Ich freue mich darauf, ein sehr kompetentes Team kennenzulernen, aber vor allem auch die Mitglieder der Akademie; der BBAW gehören einige der renommiertesten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Deutschlands aus allen Fachgebieten an. Und es wird spannend sein, aktiv in der vielfältigen Berlin-Brandenburger Wissenschaftslandschaft tätig zu sein, in der die Akademie eine ganz zentrale Rolle einnimmt.

Was denken Sie, Ihrem (ja noch zu findenden) Nachfolger hinterlassen zu können, und welchen Tipp würden Sie ihm mit auf den Weg geben wollen?
Sie oder er sollte Probleme nicht auf die lange Bank schieben, sondern schrittweise Entscheidungen treffen. Wichtig ist angesichts oft divergierender Interessen natürlich, Lösungen gemeinsam zu beraten, auch wenn man nicht immer einen Konsens erreichen kann.

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