Das Lieferkettengesetz soll für die Frage, inwieweit deutsche Unternehmen für die Bewahrungen von sozialen, ökologischen und rechtlichen Standards einen stärkeren Rahmen vorgeben. Karina Marzano stellt klar, dass Deutschland damit neben der weltweiten Verbreitung von Waren, auch über die Verbreitung von angemessenen Regeln und Gesetze in einer globalisierten Welt reden muss. Zusätzlich erklärt sie, dass diese gesetzliche Maßnahme einen positiven Effekt für die Transparenz und Sorgfaltspflicht von deutschen Unternehmen haben kann. Nichtsdestotrotz bleiben aber auch nach der Verabschiedung dieses Gesetzes noch einige Unklarheiten und Lücken bestehen. Besonders der Schutz von Artenvielfalt und weitere „Handlungen, die den Klimawandel befeuern“ seien wie z.B. in Brasilien in der großen Fleisch- und Sojaindustrie nicht adäquat im Gesetz berücksichtigt. Deutsche Unternehmen beteiligen sich im Fall der brasilianischen Fleischindustrie zum Beispiel durch die Lieferung von Pestiziden, welche oftmals innerhalb der EU verboten, in Brasilien allerdings zulässig sind. Karina Marzano stellt im Interview klar, dass in diesem Bereich noch eine Nachbesserung am Gesetz notwendig sei.