Katalog der Gerhard-Handschriften bei Harrassowitz

Im Harrassowitz Verlag ist aktuell der Katalog der Handschriften aus den Nachlässen der beiden lutherischen Theologie-Professoren Johann Gerhard (1582–1673) und Johann Ernst Gerhard (1621–1668) erschienen. Im Rahmen eines von der DFG geförderten Projekts hat Dr. Daniel Gehrt von der Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt unter Mitarbeit von Dr. Hendrikje Carius erstmals die 202 Handschriftenbände mit mehr als 8.850 Einzeldokumenten umfassende einzigartige Sammlung detailliert erschlossen und beschrieben.

Sie setzt sich vor allem aus den Nachlässen der beiden Jenaer Theologen zusammen, die Lebensdokumente, Korrespondenzen und Werkmanuskripte sowie Zeugnisse ihrer Bildungswege und Amtstätigkeiten als Prediger, Professoren und Berater enthalten. Hinzu kommen zahlreiche Handschriftenbände unterschiedlichen Inhalts, die sie für ihre berühmte Gelehrtenbibliothek anschafften. Die Beschreibungen der Handschriften bilden ein neues Fundament für Forschungen zu den beiden Theologen sowie zu vielfältigen historischen Themen, die von der Reformation bis zur Zeit der lutherischen Orthodoxie reichen.

Anlässlich der Buchveröffentlichung hält Prof. Dr. Anselm Steiger (Hamburg) am Mittwoch, 10. Mai, einen Vortrag in Gotha. Beginn ist um 18.15 Uhr. Unter dem Titel „Johann Gerhard (1582–1637): Ein theologischer Gigant mit europaweiter Ausstrahlung“ wird Professor Steiger das Leben und Werk des Jenaer Theologen beschreiben, der einer der wichtigsten Vertreter der lutherischen Orthodoxie gewesen ist und dessen Nachlass sich in der Forschungsbibliothek Gotha befindet.