Wie entsteht eigentlich ein wissenschaftliches Werk? Wie kommen Autor:innen zu ihrer Arbeitshypothese, wie organisieren sie das Material? Wie erleben sie die Aufnahme ihrer Thesen im Fach und in den Feuilletons? Die Historikerin Linda Colley, Professorin an der Princeton University, wird im Forschungszentrum Gotha über die Arbeit an ihrem Buch The Gun, the Ship and the Pen. Warfare, Constitutions and the Making of the Modern World sprechen, das von der Financial Times 2021 als "Best Book of the Year" ausgezeichnet wurde.
Colley, die auch schon in Yale und an der London School of Economics lehrte, geht darin in globalgeschichtlicher Perspektive dem Zusammenhang zwischen Kriegführung und Verfassungsgebung in der Neuzeit nach. Colley hat bereits mehrere erfolgreiche, breit besprochene historische Werke veröffentlicht, etwa zur Entstehung der "Britishness". Ihr Buch über die Weltenbummlerin Elisabeth Marsh, die als Frau im 18. Jahrhundert ein bemerkenswert freies Leben führte, steht in der Liste der "Best Non-Fiction Books Through Time" der New York Times Book Review und ist auch ins Deutsche übersetzt worden.