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Von Gotha in die Welt“: Perthes, Haack und Heidi

Zum Höhepunkt des Thüringentages in Gotha wird im MDR-Fernsehen am Samstag, 3. Mai, um 12.30 Uhr der Film „Perthes, Haack und Heidi – Von Gotha in die Welt“ von Anna Neuhaus und Amelie Befeldt erneut ausgestrahlt. 2021 für die MDR-Reihe „Der Osten – Entdecke wo du lebst“ entstanden, erzählt der Film von der weltweiten Ausstrahlung von in Gotha entstandenen Verlagen, hier wirkenden Kartografen und hier verlegten Büchern.

Ahnensaal im Perthes Forum Gotha

Die Familie Perthes hat in Gotha Verlagsgeschichte geschrieben. Justus Perthes gründete hier 1785 einen Verlag, der die Residenzstadt im 19. und 20. Jahrhundert zum Zentrum der Geografie machte. Zu DDR-Zeiten wurde aus Perthes der VEB Hermann Haack, dessen Haack Weltatlas in beinahe jedem Haushalt zu finden war. Zu dieser Zeit existierte der Friedrich Andreas Perthes Verlag schon nicht mehr. Sein Gründer war 1822 Friedrich Christoph Perthes, ein Neffe von Justus Perthes. Sein Sohn Andreas führt den Verlag weiter. Diese Geschichte ist weitgehend vergessen, doch das berühmteste Produkt dieses Verlages kennt man noch heute in der ganzen Welt – die Heidi-Bücher von Johanna Spyri. Das Schweizer Nationalgut wurde in seinen ersten Ausgaben in Gotha verlegt. Von hier traten sie ihren medialen Siegeszug um den Erdball an – als Buch, Film, Anime, Comics, Musicals und in der Werbung.

Die Sammlung Perthes ist heute eines größten und schönsten Kartenverlagsarchive Europas mit 185.000 Karten, 120.000 Büchern, 800 Metern laufenden Archiv. Auf insgesamt 1.700 Quadratmetern lagert im Perthes Forum in Gotha die Entdeckungs- und Kartografiegeschichte der Welt, erzählen Karten über die Kolonialisierung ganzer Erdteile, aber auch vom Klimawandel. Dieses einzigartige Archiv birgt Weltwissen und ist heute lebendig als ein Ort der Forschung und Wissenschaft.