Lehre

constructive alignment: lehren, lernen und prüfen aufeinander beziehen

Datum
4. Dez. 2025, 10:00 Uhr - 16:30 Uhr
Veranstaltungsort
Uni Erfurt (präsenz)
Veranstalter
Hochschuldidaktik
Referent(en)
Dr. Sebastian Walzik
Veranstaltungsart
Workshop
Veranstaltungssprache(n)
Deutsch
Publikum
Lehrende der Uni Erfurt (max. 12 Personen)

Ganztägiger Workshop mit Dr. Sebastian Walzik im Rahmen des Hochschuldidaktischen Programms.

Das Seminar fokussiert darauf, Lehrenden Hinweise zu geben, wie sie – ggf. auch unter den Rahmenbedingungen eher inhaltsorientierter Curricula – ihre Lehre und Prüfungen im Sinne des Constructive Alignemtent gezielt gestalten und sinnvoll aufeinander beziehen können.

„Was kommt denn in der Prüfung dran?" Oft richten die Studierenden ihr Lernverhalten an der Prüfung aus, ein ganz natürlicher Impuls. Wenn Prüfungen, Lernziele sowie Lehr- und Lernaktivitäten gut aufeinander abgestimmt sind, ist der Weg zum nachhaltigen Lernerfolg bestens präpariert. Je nach Modulbeschreibung ist dies jedoch nicht immer ganz einfach. In manchen Modulen werden
recht klare Situationen beschrieben, auf die das Modul vorbereitet. Ein Beispiel: „Die Studierenden vergleichen und bewerten unterschiedliche Methoden und Abläufe der Unternehmensführung, wobei sie die Branche, Unternehmensgröße und ähnliche relevante Kontextaspekte reflektieren.“

Andere Modulbeschreibungen führen eher Inhalte auf. Beispiel: „Organisationsformen, Systemstrukturen, strategische und operationale Führung, Shareholder-Value-Ansatz…“.

Am Ende können, je nach Lehrperson, beide Modulbeschreibungen zu ähnlicher Lehre führen. Jedoch fällt es Lehrenden oft leichter, eine ansprechende und lernwirksame Lehrveranstaltung zu gestalten, wenn sie eine Modulbeschreibung vorgegeben haben, die dem ersten Beispiel ähnelt. Dies liegt lernpsychologisch daran, dass das Wozu des Lernens hier bereits klarer herausgestellt und
thematisiert wird. Der Lernprozess hat dann für alle einen klaren Zielfokus. 

Im Workshop beschäftigen wir uns mit genau dieser Abstimmung, dem so genannten Constructive Alignment. Wir beginnen mit Fragen Lernzielformulierung, um daraus einen Blick auf das Gesamtkonstrukt lernfördernder Lehrgestaltung zu werfen.

Bringen Sie unbedingt Materialien für Ihre Lehrveranstaltung mit.

Inhalte:

  • Constructive Alignment
  • Kompetenzbegriff: Das Zusammenwirken von Denken, Handeln und Werten
  • Zusammenhang Kompetenzen, Lernziele, Bewertungskriterien
  • Zielbezüge von Lerninhalten und situative Kontextualisierungen
  • Systemischer Konstruktivismus: Lernen als aktive Konstruktionsleistung
  • Lehren als adaptive Unterstützung von Lernprozessen
  • Curricular sinnvolle Kontextualisierung von Lernzielen
  • Funktion von Wissen, Inhalten und Kompetenzen in handlungsorientierten Curricula
  • Didaktische Methoden zur Förderung von Kompetenzen

Lernziele:

  • Die Teilnehmerïnnen definieren handlungsorientierte Zielbezüge für die Inhalte der eigenen Lehrveranstaltung.
  • Sie formulieren Lernziele kompetenz- und handlungsorientiert für Ihre Veranstaltungen.
  • Sie präzisieren Kriterien zur Bewertung ihrer Lernziele.
  • Sie beziehen in ihrer didaktischen Planung Lernziele, Lehre und Prüfen aufeinander.
  • Die Teilnehmerïnnen nutzen aktuelle Lerntheorien (Systemischer Konstruktivismus) als Ausgangspunkt für die didaktische Gestaltung ihrer Lehre.
  • Sie verstehen das Curriculum als ein Instrument der Kommunikation (zwischen Hochschulleitung, Studiengangsleitung, Lehrenden und Lernenden) für die Qualität in der Lehre und entwickeln Ideen, diese Funktion von Curricula in ihren eigenen Kontexten bei Bedarf stärker zu betonen.
  • Sie präzisieren didaktisch sinnvoller Zielbezüge für die Inhalte der Lehre.
  • Sie verstehen Wissen und Inhalte in modernen handlungsorientierten Curricula nicht als Selbstzweck, sondern als Mittel zur Bildung und Befähigung der Lernenden, insbesondere vor dem Hintergrund der Entwicklungen einer Wissensgesellschaft.
  • Sie gestalten Ihre Lehren als Unterstützungsprozess der Lernprozesse ihrer Lernenden und entwickeln entsprechende didaktische Lernumgebungen.
  • Methoden: Inputs, Diskussionen, moderierter Erfahrungsaustausch, Übungen

Dr. Sebastian Walzik hat Wirtschaftspädagogik in Nürnberg, Galway (Irland) und St. Gallen (Schweiz) studiert. Seine Doktorarbeit schrieb er am Institut für Wirtschaftspädagogik der Universität St. Gallen über die Förderung sozialer Kompetenzen. Er hat eine kommunikationspsychologische Ausbildung bei Prof. Dr. Friedemann Schulz von Thun, eine Ausbildung zur Systemischen Strukturaufstellung nach Prof. Dr. Matthias Varga von Kibéd (SySt®) und eine Hypnotherapeutische Grundausbildung nach Milton Erickson.

Hochschuldidaktische Seminare gibt er an verschiedenen Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, unter anderem am Berliner Zentrum für Hochschullehre, am Hochschuldidaktischen Zentrum der Universität St. Gallen und an der Universität Wien.

Anmeldung

Bitte beachten Sie: Das ist ein Angebot im Rahmen des Hochschuldidaktischen Programms der Uni Erfurt. Ausführliche  Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung und zum Datenschutz finden Sie auf den Seiten der Hochschuldidaktik. 

Anmeldung notwendig. 

zur Anmeldung

Kontakt

Wissenschaftlicher Mitarbeiter für die hochschuldidaktische Qualifikation und Unterstützung des Lehrpersonals
(Universität Erfurt)
C07 – Lehrgebäude 2 / C07.00.14b