Informationen der Veranstalter
Rechte Gewalt in der Transformationszeit nach dem Mauerfall bestand nicht nur aus physischen Angriffen. Sie war eingebettet in eine Dynamik von „Othering“ – der Konstruktion von „Anderen“. Doch in Thüringen starben sieben Menschen durch rechte Gewalt in dieser Zeit. Nur eines dieser Opfer wird von der Bundesregierung offiziell anerkannt. Die anderen Schicksale verblassen zunehmend. Diese „blinden Flecken“ in der kollektiven Erinnerung sind kein Zufall, sondern Ergebnis von Praktiken des Verdrängens und Vergessens.
Um diesen Praktiken etwas entgegenzusetzen, wurde das Projekt „Blinde Flecken“ ins Leben gerufen. Aus einem partizipativen Forschungsverständnis heraus zielt es auf die Schaffung von Dialogräumen, die den Austausch zwischen Wissenschaft, Stadtgesellschaft und Kultur fördern und integriert kreative und interaktive Formate, die Beteiligung erweitern und neue Perspektiven einbringen – von Erzähl-Cafés und Lesungen zu zwangloseren Veranstaltungen wie Konzerten, Raves oder Kunstperformances – bis hin zu einem Histo-Festival.
In der Veranstaltung soll das Projekt vorgestellt und diskutiert werden. Und vielleicht finden sich auch Interessierte, die sich daran beteiligen möchten.