Ende 2022 liegt ein Großteil des ukrainischen Energiesystems liegt in Trümmern. Die weltweiten Gas- und Strompreise sind nach wie vor enorm hoch. Das OPEC-Energiekartell und Staaten, die reich an fossilen Brennstoffen sind, haben wieder das Sagen. Im neuen Jahr – und darüber hinaus – wird die Energiekrise tiefgreifende Auswirkungen darauf haben, wohin sich die Welt bewegt und wie sie den Weg in eine grünere Zukunft finden kann. Doch was genau sind die Folgen, und wie sollten die politischen Entscheidungsträger darauf reagieren? In einem Artikel, der jetzt in „Nature“ erschienen ist, skizziert Prof. Dr. Andreas Goldthau von der Willy Brandt School of Public Policy der Universität Erfurt zusammen mit Simone Tagliapietra (Senior Fellow am Brussels European and Global Economic Laboratory) die weltweiten energiepolitischen Herausforderungen für 2023 und erklärt, welche Fragen die Forschung beantworten muss, um die Krise zu überwinden. Fünf Fragen haben sie dabei identifiziert:
- Wie wird sich die globale „Energie-Landkarte“ verändern?
- Werden die hohen Energiepreise zum stärkeren und beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien führen?
- Wie wird sich die Industrielandschaft verändern?
- Wie können die Energie-Kosten gesenkt werden, und welche Art von öffentlicher Unterstützung könnte dazu beitragen, dass nachhaltige und saubere Produkte schnell auf den Markt kommen?
- Und: Welche dauerhaften wirtschaftlichen Konsequenzen wird die Energiekrise haben?
Für Andreas Goldthau und Simone Tagliapietra ist bereits jetzt klar: „Die Energiekrise ist sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung. Während die Uhr bis zum Jahr 2023 tickt, müssen die Forscher Antworten liefern, um die grüne Energiewende zu sichern.“