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Neue Studie zur Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen

Wie lässt sich die Zustimmung der Bevölkerung zu Klimaschutzmaßnahmen stärken? Eine neue Studie der Universität Erfurt zeigt: Entscheidend ist, wie Menschen die Wirksamkeit einer Maßnahme beurteilen. Werden objektive Fakten zur Wirksamkeit verständlich vermittelt, kann dies die öffentliche Akzeptanz steigern.

Ein Forschungsteam des Institute for Planetary Health Behaviour der Universität Erfurt hat am Beispiel „Tempolimit auf deutschen Autobahnen“ untersucht, ob Klimaschutzmaßnahmen eher akzeptiert werden, wenn man Informationen zu ihrer Wirksamkeit erhält. Die Ergebnisse wurden jetzt im „Journal of Environmental Psychology“ veröffentlicht.

„Die Akzeptanz von Klimapolitik ist entscheidend für ihre erfolgreiche Umsetzung“, erklärt Dr. Kevin Tiede, Postdoktorand an der Universität Erfurt und Erstautor der Studie. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die wahrgenommene Wirksamkeit einer Maßnahme ein zentraler Hebel dafür ist.“

In der Studie wurden knapp 1000 Personen befragt. Ein Teil erhielt vorab Informationen über das tatsächliche CO₂-Einsparpotenzial eines Tempolimits, die andere Hälfte nicht. Da die Wirksamkeit des Tempolimits kurz vor der Befragung breit in den Medien diskutiert worden war, kannten einige Befragte die Fakten bereits. Entscheidend war daher der Unterschied zwischen Informierten und Uninformierten: Wer die Fakten zuvor noch nicht gehört hatte, bewertete das Tempolimit nach Erhalt der Informationen als wirksamer und unterstützte es auch stärker. Besonders bemerkenswert: Bei Personen, die sich noch 1,5 Jahre später an die Informationen erinnerten, war die Akzeptanz höher als bei denen, die sie nicht mehr im Gedächtnis hatten.

Wer erstmals von der Wirksamkeit des Tempolimits erfuhr, hielt das Tempolimit für wirksamer und unterstützten es stärker.“

Aus Sicht der Forscher*innen bedeuten die Ergebnisse für Politik und Kommunikation: Sachlich und verständlich vermittelte Informationen über die Wirksamkeit von Klimaschutzmaßnahmen können ein wirkungsvolles Instrument sein, um öffentliche Zustimmung zu fördern – insbesondere dann, wenn Menschen bisher wenig darüber wissen und die Informationen so vermittelt werden, dass sie im Gedächtnis bleiben.

Lesen Sie den gesamten Artikel hier:

Journal of Environmental Psychology

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