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Neue Untersuchung zum Kaufverhalten auf Wochenmärkten

In einer repräsentativen Längsschnittbefragung von rund 3.400 Menschen aus ganz Deutschland haben Prof. Dr. Guido Mehlkop (Inhaber der Professur für Quantitative Methoden für empirische Sozialforschung) und Dr. Robert Neumann (TU Dresden) die Gründe untersucht, warum Menschen auf Wochenmärkten einkaufen – oder eben auch nicht. Die Ergebnisse haben die beiden Wissenschaftler jetzt unter dem Titel "Revisiting farmers markets – Disentangling preferences and conditions of food purchases on countrywide data from Germany," im Fachjournal Food Quality and Preference veröffentlicht.

Der Besuch von Wochenmärkten kann auf der einen Seite dazu beitragen, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern sowie die Bio-Diversität und lokale Landwirtschaft zu unterstützen und nicht zuletzt eine gesunde Ernährung zu befördern: Viele auf Wochenmärkten angebotenen Produkte stammen von regionalen Erzeugern, die zudem oft ökologische Landwirtschaft betreiben und saisonale Produkte anbieten, bei deren Herstellung und Transport vergleichsweise wenige Ressourcen aufgewendet werden müssen. 

Auf der anderen Seite haben Wochenmärkte oft sehr eingeschränkte Öffnungszeiten und Parkmöglichkeiten, die Kundinnen und Kunden sind dem Wetter ausgeliefert und das Angebot an Produkten ist kleiner als in stationären Supermärkten.

Die Ergebnisse zeigen, dass die vermeintliche Unbequemlichkeit der Wochenmärkte Menschen davon abhält, (öfter) auf Wochenmärkten einzukaufen. Erwartungen von Freunden und Familie motivieren zum Besuch des Wochenmarktes, wohingegen das eigene Umwelt- oder Gesundheitsbewusstsein keine Effekte haben.

Die Ergebnisse dieser Studie reihen sich in weitere Befunde von Guido Mehlkop ein, die zeigen, dass sich insbesondere in Alltagssituationen viele Menschen nur umweltbewusst verhalten, wenn ihnen dieses Verhalten keine Kosten oder Unbequemlichkeiten abverlangt.

Neumann, R. & Mehlkop, G. (2023). Revisiting farmers markets – Disentangling preferences and conditions of food purchases on countrywide data from Germany. Food Quality and Preference, 106, 104815. https://doi.org/10.1016/j.foodqual.2023.104815.

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