Aus allen eingesendeten Vorträgen hatte dafür eine Jury im Vorfeld drei ausgewählt, die vom Publikum nach ihrer fachwissenschaftlichen Qualität, ihrer Originalität sowie ihrer Transferleistung bewertet wurden. Dabei hat sich Tomberg gegen den Augsburger Chemiker und Umweltwissenschaftler Christian Schnurr sowie den Aachener Theologen Aaron Dörstel durchgesetzt.
Johannes Tomberg studierte von 2018 bis 2022 Katholische Theologie in Fulda und anschließend 2022 bis 2023 an der Universität Erfurt. Derzeit promoviert er hier im Fach Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät.
In seinem Vortrag bei den Hochschulwochen plädierte er für eine neue "Weltbeziehung" des Menschen. Er führt aus, dass ein übersteigertes Streben nach Verfügbarkeit zusammen mit einem Freiheitsverständnis, das diese allein als individuelle Verfügbarkeit über Natur und Gegenstände betrachtet, in der Gesellschaft zu "Vergiftungserscheinungen" geführt habe. Der Theologe bezieht sich dabei auf den Soziologen und Direktor des Max-Weber-Kollegs der Universität Erfurt, Prof. Dr. Hartmut Rosa. So sieht er ein steigendes "Aggressionsverhältnis" des Menschen zur Umwelt (was sich nicht zuletzt im Klimawandel manifestiere) und einen damit einhergehenden Verlust von “Weltbeziehung”. Deshalb lasse sich der Klimawandel nicht allein durch technische Regulierung bekämpfen. Laut Tomberg bedarf es vielmehr einer Korrektur im Verhältnis des Menschen zur Welt. “Hören wir auf, Freiheit mit Verfügbarkeit zu verwechseln und überdenken wir unser Weltverhältnis. Der Weg ist ungewiss, aber gehen wir es an: mit Demut vor der Schöpfung und Mut für das, was kommt.”

