Bilder können einerseits die Phantasie anregen, legen andererseits aber die Vorstellungskraft fest. Im Zuge der Entwicklung des alttestamentlichen Eingottglaubens wurden Darstellungen des Göttlichen verboten. Dies bedeutete einen Bruch mit der ikonografischen Tradition des Alten Orients, die auch Identifizierungen von Gottheiten unterschiedlicher Religionen ermöglichte. Allerdings zeigte sich bald, dass ein Monotheismus nur dann vermittelbar war, wenn die einzig verbliebene Gottheit, JHWH, für alle Lebensbereiche zuständig ist, die vorher auf unterschiedliche Gottheiten aufgeteilt waren. In der Hebräischen Bibel bewirkte dies eine Explosion der metaphorischen Rede von Gott: Das Abbildverbot führte zu tausenden Sprachbildern. Um dies und mehr geht es im Vortrag von Prof. Dr. Irmtraud Fischer.
Die nächste Veranstaltung findet am Dienstag, 7. Juni, statt. Prof. Dr. Jürgen Zangenberg aus Leiden spricht dann über das Thema „Vom 'Bilderverbot' zur 'Bilderwelt'. Auf dem Weg zu einer jüdischen visuellen Kultur in der Antike“.
Nähere Informationen unter: www.uni-erfurt.de/ringvorlesungen.
(Pressemitteilung 57-2016 vom 24. Mai 2016)