Die von PD DR. Benjamin Steiner (Gotha/München) und PD Dr. Anja Rathmann-Lutz (Basel/Tübingen) organisierte Tagung “Körper und Herrschaft” im September 2025 widmete sich der Frage, wie sich Körper in politischen Kontexten methodisch und historisch erfassen lassen. Die Teilnehmenden diskutierten Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit der „bloßen“ Körper hinter der Fassade von Inszenierung, Ritual und Symbolik und widmeten sich den Rückwirkungen, die politische Räume, Institutionen und Techniken der Herrschaft auf die Körper der Regierenden entfalten. Insbesondere nahm das Tagungsprogramm spezifische Transformationen in der Beziehung zwischen Körper und Herrschaft im Übergang von Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit in den Blick.
Auch wenn moderne demokratische Staaten auf Verfahren basieren und die Ausübung von Staatsgewalt von individuellen Körpern abgekoppelt ist, bleiben Inszenierungen und Thematisierungen von Körperlichkeit Teil der Politik. Im Abendvortrag der Gothaer Konferenz „Körper und Herrschaft“ stellte die Historikerin Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger (Berlin) Thesen zum Verhältnis von Körper und Herrschaft in der Vormoderne vor; als Beispiel dienten Herrscherfiguren des 18. Jahrhunderts wie Maria Theresia, Friedrich Wilhelm I. von Preußen oder Marie Antoinette.
Das L.I.S.A.-Portal der Gerda Henkel Stiftung, das wissenschaftliche Inhalte für eine breitere Öffentlichkeit als Podcasts und Videos aufbereitet, stellt nun Audio und Video des Vortrags langfristig zur Verfügung. Weitere Vorträge der Tagung sollen folgen. Bereits den Frühneuzeittag 2024 hatte die Gerda Henkel Stiftung begleitet und Inhalte online abrufbar gemacht.
