Informationen der Veranstalter
Holocaust-Literatur ist diverser als oft angenommen. Das zeigt die Studie von Sina Meißgeier. In ihrer Arbeit analysiert sie am Beispiel des KZ Ravensbrück moralische Ambivalenzen weiblicher Gefangener. Sie richtet den Blick einerseits auf DDR-Texte, die den antifaschistischen Mythos spiegeln. Andererseits beschäftigt sie sich mit narrativen Brüchen in der ostdeutschen Erinnerung. Ihre Textanalysen zeigen, dass der Ravensbrück-Komplex wichtige Gegenerzählungen zu einem westdeutschen Erinnerungsdiskurs geschaffen hat.
Der Workshop beleuchtet, wie Ravensbrück-Literatur zwischen 1945 und 1989 das Verhältnis von Geschlecht, Macht und Überleben neu verhandelt und welche erzählerischen Potenziale im Spiegel dieser Überlebenserfahrungen und in den Sichtweisen von sekundären Zeuginnen liegen. Fragen zu Erzählformen, Geschlechterperspektiven und Grenzen kollektiver Erinnerung stehen im Mittelpunkt.
Triggerwarnung: In den Textbeispielen werden die Shoah sowie Formen von physischer, psychischer und sexualisierter Gewalt thematisiert.
Um Anmeldung bis zum 24.11.25 an sophie.kuehnlenz@uni-erfurt.de wird gebeten. Der Workshop wird von der Professur für Neuere und Zeitgeschichte und Geschichtsdidaktik am Historischen Seminar in Kooperation mit dem Gleichstellungsbüro veranstaltet.

