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Neue Publikation über den Greifswalder Philologie-Professor Konrat Ziegler

"Kann ein gebildeter Mensch Politiker sein?" Diese Frage wirft die gleichnamige Publikation von Kai Brodersen, Professor für Antike Kultur an der Universität Erfurt, auf, die gerade im Kartoffeldruckverlag erschienen ist.

Konrat Ziegler (1884-1974) war seit 1923 Professor für Klassische Philologie an der Universität Greifswald, 1926/1927 Dekan der Philosophischen Fakultät und 1928/1929 Rektor der Universität. In der Forschung namentlich zu Cicero und Plutarch, in der Lehre zu allen Aspekten der Altertumswissenschaft und in der akademischen Dienstleistung als Herausgeber von Enzyklopädien und Sammelwerken gleichermaßen ausgezeichnet, war Ziegler auch ein homo politicus.

Als überzeugter Demokrat geriet er zunehmend in Konflikt mit nationalistischen Kreisen und wurde 1933 von den Nationalsozialisten entlassen. Wegen seines mutigen Einsatzes für jüdische Mitbürger wurde Ziegler später in Yad Vashem als "Gerechter unter den Völkern" geehrt. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg war Ziegler sowohl in der Wissenschaft als auch in der Politik aktiv.

Das von Kai Brodersen, Susanne Froehlich und Hannelore Kohl herausgegebene Buch dokumentiert ein Festcolloquium in Greifswald, das anlässlich der Enthüllung einer Gedenktafel an Konrat Zieglers Wohnhaus stattfand. In vier Beiträgen erhellt die Veröffentlichung die Bedeutung Zieglers und sein Wirken als Politiker.

Kai Brodersen, Susanne Froehlich und Hannelore Kohl (Hrsg.)
Kann ein gebildeter Mensch Politiker sein?
Konrat Ziegler an der Universität Greifswald 1923-1933.
Speyer: KDV, 2022
ISBN 9783939526490
52 Seiten, kartoniert
3,50 Euro