Philosophische Fakultät SPF Religion. Gesellschaft. Weltbeziehung. SPF Wissen. Räume. Medien. Forschung

Aufbau einer hochschulübergreifenden "Wissenschaftlichen Koordinationsstelle zur Auseinandersetzung mit dem kolonialen Erbe in Thüringen"

Die Koordinationsstelle knüpft an die bestehende Expertise zum Thema "Koloniales Erbe" an den Universitäten Erfurt und Jena an und zielt darauf ab, die Aktivitäten künftig im Hinblick auf Forschung, Lehre und gesellschaftlichen Dialog zu vernetzen und zu verstärken.

Laufzeit
09/2021 - 08/2024

Finanzierung
Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft (TMWWDG) :
300 000 Euro

Projektleitung

Prof. Dr. Christiane Kuller
Inhaberin der Professur für Neuere und Zeitgeschichte und Geschichtsdidaktik (Historisches Seminar)

Die Koordinationsstelle knüpft an die bestehende Expertise zum Thema "Koloniales Erbe" an den Universitäten Erfurt und Jena an und zielt darauf ab, die Aktivitäten künftig im Hinblick auf Forschung, Lehre und gesellschaftlichen Dialog zu vernetzen und zu verstärken. Sie reagiert zugleich auf das gesteigerte Interesse in Bildungseinrichtungen, Medien und der Zivilgesellschaft an der kolonialen Vergangenheit und macht den Beitrag, den Universitäten in dieser gesellschaftlichen Debatte leisten können, sichtbar. An den beiden Universitäten werden bereits jetzt zu diesem Thema Forschungsprojekte durchgeführt sowie Lehrveranstaltungen, Vortragsreihen und Fortbildungsveranstaltungen angeboten. Eine besondere Rolle spielen die Sammlungen der Universitäten, in denen sich eine noch unbekannte Anzahl von Objekten befindet, die sich eng mit dem kolonialen Projekt verbinden. Die Aktivitäten stehen allerdings derzeit weitgehend unverbunden nebeneinander. Damit bleibt das große Potential ungenutzt, das sich aus einem strukturierten wissenschaftlichen Austausch und einer synergetischen Bündelung der verschiedenen Prozesse für eine systematische Bearbeitung von Forschungsfragen, die sich aktuell mit großem Nachdruck stellen, sowie für eine gemeinsame Profilbildung ergibt.

In einem ersten Schritt wollen sich die Wissenschaftler*innen erst einmal einen Überblick über den Forschungsstand aber auch die Forschungslücken verschaffen. Darüber hinaus soll ein Netzwerk für den regionalen und überregionalen wissenschaftlichen Austausch, insbesondere mit Vertreter*innen des Globalen Südens auf gebaut werden - nicht nur mit Wissenschaftler*innen, sondern auch mit zivilgesellschaftliche Initiativen und (post-)migrantische Grupen. Auch eine Kooperation mit Museen und Archiven ist unerlässlich. Zudem soll es eine enge Zusammenarbeit mit bestehenden staatlich geförderten Bildungsinstitutionen geben (u.a. Landeszentrale für Politische Bildung, das Europäische Jugendbildungswerk, Gedenkstätten und Schulen).  Mit ihnen wollen die Forscher*innen ebenfalls in einen Austausch treten und eine partizipative Plattform für einen Dialog auf Augenhöhe schaffen. Ziel ist es dabei, ein kritisches Bewusstsein für das koloniale Erbe Thüringens in der Gesellschaft zu fördern.